Der Rhabarber als giftiges Gartengewächs und…
Der Rhabarber soll giftig sein? Im Prinzip ja, denn wie viele andere Gemüsesorten enthält auch er Oxalsäure. Diese kann den Zahnschmelz angreifen und die Kalziumaufnahme im Körper verhindern. Vor allem in den Blättern sind die Giftstoffe vorhanden, weshalb man sie nicht essen sollte. Menschen mit Rheuma, Gicht oder Nierenleiden sollten Rhabarber mit Vorsicht geniessen.
… als Superfood,
Aber keine Angst, für gesunde Menschen ist der Verzehr von gekochten Rhabarber-Stängeln völlig unbedenklich. Sie sind sogar richtig gesund! Dem Gemüse wird eine ganze Liste von Wirkungen nachgesagt. Verdauung, Immunsystem und Entgiftung werden unterstützt, Haut und Haar werden stärker und auch das Zahnfleisch soll durch den Rhabarber besser geschützt sein. In der Tat enthält Rhabarber zahlreiche wichtige Vitamine. Und obwohl hundert Gramm nur 32 Kilokalorien (kcal) haben, wird man dank der grossen Mengen an Quell- und Ballaststoffen trotzdem satt. Wenn man Rhabarber von April bis Juni konsumiert, am besten biologisch angebaut, ist das Dessert nicht nur gesund und lecker, sondern auch umweltfreundlich. Wann unsere Gemüse und Früchte Saison haben, verrät unser Saisonkalender.
… als biologisches Pestizid
Obwohl die Blätter ungeniessbar sind, können sie auch gesund sein – nicht für Läuse, aber zumindest für unsere Umwelt. Denn die giftige Oxalsäure kann sich der Mensch als biologisches Pflanzenschutzmittel zu Nutze machen. Ist der Garten mit Läusen befallen, greift die clevere Gärtnerin oder der clevere Gärtner zum Rhabarber. Aus dessen Blättern lässt sich ein biologisches Pestizid herstellen, dank dem die Läuse schnell das Weite suchen. Umso heisser die Temperaturen in der Rhabarbersaison sind und umso länger man mit dem Ernten wartet, desto höher ist die Konzentration an Oxalsäure. Dafür nimmt man 1 Kilogramm der Blätter, zerkleinert sie und lässt sie dann 24 Stunden in einem Behälter mit 1 Liter Wasser ziehen. Danach für 30 Minuten bei geringer Temperatur köcheln, die Flüssigkeit in eine Spritzflache füllen und einmal täglich direkt auf die Läuse sprühen. Biologische Schädlingsbekämpfung kann man also ganz einfach im eigenen Garten anwenden.
… als organischer Pflanzendünger.
Wenn Zimmer- oder Gartenpflanzen vergilben oder schlapp werden, könnte ein Mangel an Kalium die Ursache sein. Dann wäre eine Kaliumdüngung sinnvoll. Und wer enthält viel Kalium? – Die Blätter des Rhabarbers! Den gleichen Sud wie für die Schädlingsbekämpfung kann man auch als organischen Pflanzendünger verwenden.
Fazit: Nicht nur wer gesund und nachhaltig essen will, sondern auch einen biologischen Garten pflegt, greift zum Rhabarber. Eine so vielseitig einsetzbare Pflanze sollte uns also nicht fremd sein.
(Text: Simon Boog, Biovision)
Für unseren spielerischen Onlineshop haben wir saisonal angebauten «Schweizer Bio Rhabarber» auf seine Nachhaltigkeit hin bewertet: